Ab wann ist eine Buchung verbindlich?

- Sie fragen bei uns nach einem/mehreren Hotelzimmer/n für einen bestimmten Zeitraum an

- wir bieten Ihnen mögliche freie Zimmer zu einem bestimmten Preis mit den entsprechenden Leistungen

- Sie äußern uns gegenüber den Wunsch, das/die angebotene/n Zimmer zu buchen

- wir bestätigen Ihnen die Buchung umgehend mündlich (telefonisch) oder per E-Mail (bei vorhandener E-Mail-Adresse)

AB DIESEM ZEITPUNKT GILT DIE BUCHUNG FÜR BEIDE SEITEN ALS VERBINDLICH!

Sobald wir Ihnen das/die Zimmer zugesagt haben, sind rechtliche Bedingungen (Beherbergungsvertrag) daran geknüpft. Es bedarf nicht einer gesonderten schriftlichen Bestätigung. Im Falle einer späteren Stornierung (egal zu welchem Zeitpunkt oder aus welchem Grund) sind Kosten mit der Nichtinanspruchnahme durch den Gast gegenüber dem Hotel verbunden (Erfüllungsanspruch).

 

Wir empfehlen den Abschluss einer Reise-Storno-Versicherung - bei einem Anbieter Ihrer Wahl.

 

Ist Ihnen nach erfolgter verbindlicher Buchung die Anreise nicht möglich, aus welchem Grund auch immer, informieren Sie uns im eigenen Interesse bitte  möglichst umgehend und teilen Sie uns Ihren Stornierungswunsch bitte ausnahmslos schriftlich mit. Mündliche Informationen werden lediglich zur Kenntnis genommen, keineswegs ist die Stornierung damit unsererseits als kostenlos akzeptiert!

Der Beherbergungsvertrag

(nach den Richtlinien des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes - DEHOGA)
- Nichtinanspruchnahme bzw. Absage reservierter Hotelzimmer -

Gastfreundschaft, Vertrauen, persönliche Betreuung gehören zum Grundauftrag der Hotellerie. Der Gast erwartet nicht nur eine dem Preis entsprechende Gegenleistung, sondern darüber hinaus ein Mehr an Höflichkeit, Service und Atmosphäre. Die Hotellerie war und ist stets bemüht, diesem Verlangen nach zusätzlicher, meist immaterieller Leistung zu entsprechen.
Trotz dieses besonderen Verhältnisses zwischen dem Hotelier und seinen Gästen gelten jedoch die gleichen Rechtsgrundsätze und Regeln, wie in jeder anderen Rechtsbeziehung bzw. Vertragsverhältnis.
Um dem in dieser Frage bestehenden Informationsbedürfnis Rechnung zu tragen und etwaige Missverständnisse auszuräumen, sei nachfolgend ein kurzer, unverbindlicher Überblick zur Frage der Nichtinanspruchnahme bzw. Absage reservierter Hotelzimmer gegeben.

Der Beherbergungsvertrag
Der Beherbergungsvertrag ist ein gemischttypischer Vertrag mit Grundelementen aus dem Mietrecht und mindestens eines anderen Vertragstyps, etwa des Kauf- oder Dienstvertrages. Der Vertrag kommt durch zwei übereinstimmende - mündliche oder schriftliche - Willenserklärungen, durch Angebot und Annahme zustande. Dabei ist die Erklärung, ein Zimmer reservieren zu wollen, nicht etwa als Aufforderung an den Hotelier zu verstehen, von sich aus ein Angebot abzugeben. Vielmehr ist die Erklärung ihrerseits bereits ein Angebot auf Abschluss eines Beherbergungsvertrages. Sobald die Zimmerreservierung vom Beherbergungsbetrieb angenommen ist, liegt ein verbindlicher Beherbergungsvertrag vor. Dies gilt selbst für den Fall, dass die Parteien noch nicht sofort über alle wesentlichen Vertragsbestandteile eine Vereinbarung getroffen haben. Denn die vertragliche Einigung scheitert nicht daran, dass die Parteien bei erkennbarem Willen zur vertraglichen Bindung einzelne Vertragspunkte später bestimmen oder die Bestimmung dem Vertragspartner überlassen.
Der wesentliche Inhalt des Beherbergungsvertrages bestimmt sich nach § 535 BGB. Danach hat das Hotel das vereinbarte Hotelzimmer während der Mietzeit zur Verfügung zu stellen. Der Gast hingegen ist zur Entrichtung des vereinbarten Zimmerpreises verpflichtet.
Der Beherbergungsvertrag ist nicht anders zu behandeln als jeder andere Vertrag nach dem bürgerlichen Recht. Vorbehaltlich anderslautender Vereinbarungen in Vertrag oder Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) kann der Beherbergungsvertrag von keiner Vertragspartei einseitig gelöst werden. Völlig unabhängig von Zeitpunkt oder Gründen der Abbestellung besteht kein Recht auf Stornierung einer Buchung. Das bestellte und vom Hotel bereitgehaltene Hotelzimmer est entsprechend § 535 Absatz 2 BGB zu bezahlen. Dies gilt selbst dann, wenn das Hotelzimmer aus in der Sphäre des Gastes liegenden Gründen nicht in Anspruch genommen wird.
Die vom Gast trotz Nichtinanspruchnahme zu entrichtende Zahlung wird oftmals unter der Bezeichnung "Stornogebühr" geführt. Ist durch Vertrag oder Allgemeine Geschäftsbedingungen nichts anderes bestimmt, so handelt es sich bei der "Stornogebühr" nicht um eine Sanktion für die Abbestellung eines Hotelzimmers. Die "Stornogebühr" beziffert vielmehr die vertraglich geschuldete Gegenleistung (Zimmerpreis) abzüglich der ersparten Aufwendungen. Nicht angefallene Betriebskosten - etwa für die Bewirtung oder Zurverfügungstellung von Bettwäsche - hat sich der Hotelier gemäß § 537 Satz 2 BGB anspruchsmindernd anrechnen zu lassen. Die Höhe dieser anzurechnenden Einsparungen richtet sich nach den konkreten Umständen des Einzelfalls. Von der Rechtsprechung wird der Wert der ersparten Aufwendungen

   - bei Übernachtung/Frühstück mit pauschal 20 %
   - bei Übernachtung/Halbpension mit pauschal 30 %
   - bei Übernachtung/Vollpension mit pauschal 40 %

vom Übernachtungspreis regelmäßig als angemessen erachtet. Den Parteien des Beherbergungsvertrages ist es jedoch unbenommen, höhere oder geringere Einsparungen nachzuweisen.
Im übrigen muss sich der Hotelier die Vorteile anrechnen lassen, die er aus einer anderweitigen Vermietung des Zimmers erlangt!
Eine grundsätzliche Verpflichtung, bei fehlender Inanspruchnahme des Hotelzimmers einen Ersatzmieter zu suchen, besteht seitens des Hotels jedoch nicht. Allerdings darf sich der Hotelier nicht treuwidrig gegen die Aufnahme anderer Gäste verschließen.

 

Quelle: www.dehoga-bundesverband.de/home/beherbergungsvertrag